Wechselkurs Türkei - Sorten

Sorten (stets Plural) ist im Bankwesen die Bezeichnung für ausländisches Bargeld, das sich außerhalb des ausstellenden Staates, in welchem es als offizielles Zahlungsmittel gilt, in Umlauf befindet. Umgangssprachlich werden sie häufig als „Devisen“ oder „Reisedevisen“ bezeichnet. Genau genommen entstehen aus Sorten erst dann Devisen, wenn das ausländische Bargeld auf ein Konto in entsprechender Landeswährung eingezahlt wurde.
Erforderlich ist danach einerseits, dass es sich um Bargeld handelt, sodass Reiseschecks oder sonstiger Bargeldersatz nicht Sorten, sondern Devisen darstellen. Andererseits muss dieses Bargeld außerhalb des Währungsgebiets, in dem es als gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen ist, zirkulieren (also etwa Schweizer Franken außerhalb der Schweiz).
Theoretisch kann sich nur dann ausländisches Bargeld in anderen Staaten in Umlauf befinden, wenn der ausstellende Staat keine Ausfuhrverbote oder Devisenbestimmungen im Hinblick auf die Ausfuhr seiner eigenen Währung erlassen hat und somit den freien Kapitalverkehr nicht beschränkt oder gar verbietet. Ausfuhrbeschränkungen hingegen erlauben die betragliche begrenzte Ausfuhr von Landeswährung, Einfuhrverbote wiederum verhindern das legale Einführen der Staatswährung.
Sorten haben den Vorteil, dass sie ohne Geschäftsbank auch zwischen Privatleuten gehandelt werden können. Wer nach einer Reise noch Sorten übrig hat, kann diese auch privat an Personen weiterverkaufen. Sorten sind auch eine Form der Geldaufbewahrung. Insbesondere in Schwachwährungsländern legen viele Bürger ihr Ersparnisse in fremder Währung, insbesondere Euro oder US-Dollar an. Diese Form der Geldaufbewahrung ist allerdings deutlich unsicherer als der Kauf von Reiseschecks. Diese sind im Fall des Verlusts versichert, während Bargeld beim Verlust unwiederbringlich verloren ist. Zudem müssen die "Anleger" auf eine Verzinsung verzichten.
Wer während einer Reise im Ausland von einem Geldautomaten Bargeld abhebt (was genau genommen dann keine Sorten sind), wird von seiner Hausbank im Heimatland bei der Umrechnung nicht mit dem Sorten-, sondern den günstigeren Devisenkurs auf den abgehobenen Betrag zuzüglich der vom Automatenbetreiber (meist die ausländische Bank) verlangten Gebühr für die Abhebung in Fremdwährung belastet.

Quellen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen